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Feinstes Upcycling: zweites Leben für alte Kacheln

kirstindelicate upcycling

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Ihr sucht noch nach nachhaltigen Weihnachtsgeschenken für eure Lieben? Dann werdet ihr vielleicht bei kirstin.delicate fündig. Die 33-Jährige Mannheimerin stellt in ihrer Manufaktur handgearbeitete Upcycling-Produkte her.
Für den re:BLOG von OTTO habe ich Kirstin zum Interview in ihrer Werkstatt besucht.

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Kirstin, wie bist du zum Upcycling gekommen und seit wann gibt es kirstin.delicate?

Ich komme aus einer sehr kreativen Familie und habe schon immer alles „verbastelt“, was mir brauchbar erschien. Das fing als Kind an und hat einfach nicht mehr aufgehört. Mittlerweile ist das Upcycling ja in aller Munde. Dies hat für mich 2014 den Ausschlag gegeben, den nächsten Schritt zu gehen und mein eigenes Label kirstin.delicate zu gründen.

Und wo sind wir hier?

Wir sind im wunderbaren Uhland Atelier in Mannheim. Hier arbeite ich seit April dieses Jahres mit anderen Labels unter einem Dach. Als ich letztes Jahr begonnen habe, die Untersetzer anzubieten und die Resonanz darauf so toll war, wurde schnell klar, dass der Platz daheim nicht mehr ausreichen wird. Und da meine Stoffe des Öfteren auch mal von meiner Tochter als Kleider und Decken zweckentfremdet werden, ist es einfach auch praktisch, zumindest im Atelier ein bisschen Ordnung zu bewahren.

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Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Diesen muss ich derzeit sehr flexibel gestalten: Tagsüber kümmere ich mich um meine kleine Tochter, versuche aber auch jede freie Minute für mein Label zu nutzen. Daher bin ich fast jeden Tag bis nachmittags mit meiner Tochter hier im Atelier. Danach hole ich meine große Tochter aus der Kita ab und mache „Feierabend“ – wenn die Kids dann schlafen, wird der Laptop ausgepackt und dann geht es im Homeoffice weiter. Das klappt mal besser, mal schlechter. Aber der Ausblick, dass ich mich ab dem nächsten Jahr wesentlich intensiver dem Label widmen kann, motiviert mich enorm.

Du hast mit Etuis und Taschen angefangen. Jetzt stehen die Untersetzer im Fokus. Wieso? Und wie bist du auf die Untersetzer gekommen?

Etuis und Taschen sind meine Leidenschaft. Ich liebe Taschen und habe wahnsinnig viel Spaß daran, diese zu entwerfen und zu nähen. Im letzten Urlaub kam ich durch einen Zufall auf die Idee, Untersetzer aus alten Kacheln zu machen. Ich hatte sofort Lust darauf, die Idee in die Tat umzusetzen. Endlich konnte ich mein ganzes gesammeltes Papier – ich liebe Papier! – für ein fantastisches Projekt verwenden. Ich habe eine Weile damit experimentiert welcher Kleber, welches Papier und welcher Lack am besten zusammen funktionieren und habe dann die fertigen Untersetzer im Einzelhandel platziert. Dort waren sie schnell verkauft und auch in meinem Onlineshop war die Nachfrage sehr gut. Das freut natürlich jeden Designer wenn die Produkte, die einem selbst Spaß machen auch bei der Kundschaft gut ankommen.

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Welche Untersetzer kommen besonders gut an? Und welche Untersetzer sind deine absoluten Lieblinge?

Derzeit laufen die Untersetzer aus der „Black&White“-Serie sehr gut. Ich liebe den derzeit angesagten Schwarz-Weiß-Trend und halte ständig Ausschau nach neuem Material dafür und neuen Inspirationen. Mein Herz hängt allerdings an den „Yellow Stripes“: Ein kräftiges Gelb mit silberfarbenen Akzenten. Die sehen fantastisch aus auf einem türkisen Untergrund. 

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Wo findest du dein Rohmaterial?

Meine Fliesen finde ich in alten Kellern und auf Flohmärkten. Meine Papier finde ich überall, auch hier verwende ich viele unterschiedliche Materialien: handgeschöpftes Papier, das ich in ausgewählten Läden finde, aber auch Geschenkpapier, Blumenpapier, Papierreste jeglicher Art.

Wo findest du Inspiration für deine Produkte?

Überall! Am meisten allerdings in meiner Heimatstadt Berlin. Da reicht es, wenn ich durch die Straßen laufe, die Menschen sehe, durch die Läden bummele oder einfach nur die Stadt beobachte. Viele Inspirationen finde ich aber auch in Zeitschriften und tatsächlich auch auf Pinterest.

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Was macht gutes Upcycling für dich aus?

Gutes Upcycling muss stilvoll und gleichzeitig hochwertig umgesetzt sein. Die Upcycling-Philosophie folgt insbesondere einem wichtigen Anliegen: Nachhaltigkeit. Je hochwertiger Upcycling umgesetzt wird, umso attraktiver wird es für die Kunden. Nur so können nachhaltige Produkte ihren Weg raus aus einer Nische und rein in die breite Masse finden. Und je mehr nachhaltige Produkte gekauft werden, desto besser ist das für uns alle – genau das möchte ich mit meinen Produkten unterstützen.

Welche Produkte planst du in Zukunft herzustellen?

Ich will auch wieder mehr Taschen und Etuis herstellen. Gerade für die Winterzeit plane ich tolle und passende Produkte. Aber auch bei den Untersetzern wird sich einiges tun: Ich werde noch mehr eigene Designs anbieten.

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Wo kann man deine Produkte überall kaufen?

Meine Produkte sind zum einen in meinem Onlineshop erhältlich. Zum anderen verkaufe ich auch stationär im Zweiachtel und im Mame in Mannheim, im Wirkungskreis in Berlin und natürlich in unserem Showroom im Mannheimer Uhland Atelier. Aber die Pläne, insbesondere den Vertriebskanal im Einzelhandel auszubauen, laufen derzeit auf Hochtouren.

Was wirst Du dieses Jahr zu Weihnachten verschenken?

Ich liebe es, Events zu verschenken. Und da im nächsten Jahr viele tolle Konzerte angesagt sind, werde ich meinen Lieben und mir wohl eine akustische Verschnaufpause schenken. Der eine oder andere wird aber auch Handgemachtes unterm Weihnachtsbaum finden: Und zwar mein neuestes Fliesen-Upcycling, das ab 2016 auch käuflich erworben werden kann: Fliesen mit Fotos und passenden Sprüchen – ganz persönliche Wandbilder fürs Zuhause.

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